Hoch X München, September 2019
In seinem Solo spielt der Choreograf und Performer Léonard Engel mit der Unmöglichkeit, seinen eigenen Körper hinter sich zu lassen. Gemeinsam mit dem Musiker Korhan Erel arbeitet er sich auf humorvolle und präzise Weise durch eine Reihe von Experimenten, die zum Scheitern verurteilt scheinen. Die von verschiedenen Spezies und Genres entliehenen Strategien der Täuschung werden zum Mittel der Verfremdung, die gleichzeitig wie ein Vergrößerungsglas funktionieren. Der wiederholte Versuch, den Körper loszuwerden, rückt ihn und seine Limitierungen immer weiter ins Zentrum der Beobachtung. In dem permanenten Versuch, im eigenen Umfeld zu verschwinden zeichnet sich ein Körper ab, der zwischen verschiedenen Identitäten morpht und im Paradox seiner nicht aufzulösenden Präsenz lebt. Am Ende bleiben das Unbehagen und die gleichzeitige Faszination für jene Transformationen des Verschwindens, welche unser Körper in seiner dinglichen Existenz, der eigenen Sterblichkeit erfährt.
Choreografie & Performance Léonard Engel
Komposition & Live Electronics Korhan Erel
Dramaturgie Maja Zimmermann
Bühne & Kostüm Theresa Scheitzenhammer
Lichtdesign Charlotte Marr
Fotos c/o Sebastian Lehner